Mit dem dauerräsonierenden Rettich hätte man am wenigsten gerechnet! Auch das belegt, wie sehr der Verband im eigenen, abgestandenen Saft schmort, wer da nicht Stallgeruch hat, hat keine Chance. Bestätigt im Grunde die Bewertung von Beobachtern, die sich professionell mit "Systemen" befassen: diese haben ab einer gewissen Größe in erster Linie das eigene Wohlergehen, konkret: das der darin Beschäftigten, im Visier, andere Zwecke betrachtet man dann als mehr oder weniger wichtig und in jedem Fall dem der eigenen Erhaltung nachgeordnet.
So auch beim DFB: die Grenze dieser Selbstfixiertheit sind die aus ihr resultierenden, unablässig steigenden Binnen-Kosten; laufen die aus dem Ruder, und das tun sie nicht nur beim DFB, dann naht das Ende der nicht mehr effizienten Aufstellung. Dann geht es nur noch mit einem umfassenden externen Reset oder das System verschwindet komplett von der Bildfläche. Seine Aufgaben und Zwecke lösen dann eben andere soziale Einrichtungen. Das sind Gesetze der Gesellschaft, denen auch der mitgliederstärkste Einzelsportverband des Planeten nicht entrinnen kann.
Mit Rettich wird die symbolpolitische Aktivität des Verbandes eher gestärkt und dem sportlichen Erfolg nachgeordnet werden; der freut sich an der "richtigen" Armbinde mehr als daß ihn eine 1:4 Klatsche in Madagaskar verstimmt. Der Verband stolpert von einer Verlegenheit in die nächste, und daß wir gegen Frankreich siegen durften, das verdankt der Verband der Freundschaft zweier ehemaliger Mannschaftskameraden, die in Marseille den Meisterpokal gewonnen hatten: Didier Deschamps und Rudi Völler..., denn DD ließ in Dortmund seine erste Garde auf der Bank, um seinem Kumpel Rudi nicht in die Suppe zu spucken. Das ist echte Männerfreundschaft.