Koblenzer "Lustmobil"-Gebühr bleibt Streitthema
Prostituierte mit Hartz-IV-Empfängern zu vergleichen, scheint mir doch ein wenig weit hergeholt.
Koblenz - Koblenz verdient an dunklen Geschäften mit und vergrößert die Not der Prostituierten: Diesen Vorwurf muss sich die Stadtspitze gefallen lassen, seit sie auf dem Straßenstrich Gebühren erheben will. Die Debatte geht weiter.
5 Euro sollen die Sexarbeiterinnen auf der Straße, 10 Euro in den "Lustmobilen" bezahlen. Bei einem Streitgespräch in unserer Redaktion verteidigten die einen das Vorhaben - während es die anderen als unsozial anprangerten.
"Einem Hartz-IV-Empfänger greift auch keiner in die Tasche", sagt Achim Klein, Geschäftsführer der Prostituierten-Beratungsstelle Roxanne. Und die Frauen leben sogar unterhalb des Hartz-IV-Satzes: Nach Abzug von Wagenmiete, 25 Euro Pauschalsteuer am Tag und Krankenversicherung, die sich ohnehin die wenigsten leisten können, bleibt nicht viel zum Leben, auch weil die Preise stark gefallen sind.
Prostituierte mit Hartz-IV-Empfängern zu vergleichen, scheint mir doch ein wenig weit hergeholt.